Geständnis

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Ein Geständnis, in Anspielung auf Martin Luthers Lebensschlüsselszene vor dem Reichstag in Worms, bei der er dem Kaiser ins Angesicht sagte "Hier stehe ich und kann nicht anders" auch Luther-Moment genannt, ist ein Steh-Ereignis (oder auch Ständer-Ereignis), und passiert Reformatoren ebenso wie Fahrrädern regelmäßig. Alles, was aufgeständert oder wie aufgeständert daher kommen kann, ist im Moment solchen Daherkommens im Vollzug eines Geständnisses begriffen.

Luthers Lebensschlüsselszene vollzog sich nicht zufällig so, wie es die Geschichtsbücher schreiben, sondern wie Katharina von Bora, Luthers Ehegattin, unter alten Freundinnen einmal preisgab: "Wenn er seinen mal hochkriegt, dann ist der aber hart wie eine Schorfheider Knüppelsalami." Luther lauschte den Damen heimlich und war mächtig stolz, und war fortan per Du mit seinem. So wie der hatte er selbst als ganze Person ja schon immer mal mal stehen und nicht anders können wollen, und genau das war ja auch auf jenem Reichtag im Jahr 1521 passiert. Genau deshalb wurde sein Auftritt auf dem Reichstag zum Schlüsselerlebnis: Luther fand sich selbst. Hätte Freud damals gelebt und den aufrührerischen Problemmönch auf der Couch als Stammgast gehabt, hätte der seinen Patienten auf der Stelle aus der Behandlung als geheilt entlassen. So ein Geständnis macht man einmal, aber weiß dann bescheid "so muss auch er stehen", der eigene womöglich Neid erregende Lümmel. Wenn's drauf ankommt.